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07.03.2022

Die Weinviertler Fakten zum Frauentag

Bereits zum 18. Mal hat Nationalrätin Melanie Erasim am 7. März 2022 ein Pressegespräch zum int. Frauentag abgehalten – diesmal gemeinsam mit Bezirksfrauenvorsitzender Claudia Musil.


Für die Frauen als Systemerhalterinnen wird viel geklatscht – aber wenig bezahlt. Dabei sind

88 % der Pädagoginnen Frauen

83 des Reinigungspersonals

und in der Pflege bzw. der medizinischen Betreuung 80 % Frauen, sagt NR. Melanie Erasim.


Der Lohnunterschied ist nach wie vor sehr groß – Frauen verdienen immer noch fast 20 Prozent weniger im Jahr als Männer in gleichwertigen Jobs. „Daher muss eine Lohntransparenz her“, fordert Claudia Musil.

Frauen bekommen auch 42 % weniger Pension als Männer – daher sind sie stärker von Altersarmut betroffen. Deshalb muss die Frage der Kinderbetreuung praxisgerecht gelöst werden, damit auch Mütter ihrem Beruf nachgehen können – und letztlich auch eine vernünftige Pension bekommen.


NRin Melanie Erasim ergänzt: Im Weinviertel kommen Dinge dazu wie der Kassen-Ärztemangel – viele Menschen können sich Wahlärzte nicht leisten. In vielen Weinviertler Gemeinden fehlen praktische Ärzte, von den Fachärzten gar nicht zu reden.

Die Energie- und Benzinpreise steigen enorm, ebenso Heizkosten (hohe Inflation) – aber die Gehälter bleiben gleich (niedrig!). Das alles belastet Familien und vor allem alleinerziehende Frauen sehr.

Claudia Musil: „Wir fordern auch eine Unterhaltsgarantie des Staates, wenn Ex-Partner nicht für ihre Kinder zahlen. Das Problem darf nicht an den Frauen hängen bleiben.“


Die Frauenhäuser und andere Einrichtungen wie Frauenberatungsstellen kämpfen um jeden Cent, damit sie überhaupt weiterarbeiten können.


Beide unterstützten das 3G-KinderPROgramm der SPÖ-NÖ. Diese zielt letztlich auf einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab einem Jahr ab – gratis, ganztägig, ganzjährig.

Private Betreuung für Unter-3-Jährige ist oft viel zu teuer.

NRin Melanie Erasim ergänzt: Die Väterkarenz wird viel zu wenig in Anspruch genommen. Nur 3,6 % der Karenzzeit wird von den Vätern in Anspruch genommen.“


Die wichtigsten Forderungen zum int. Frauentag 2022 noch einmal zusammengefasst:


1. Eine starke Gesundheitspolitik

Endometriose ist ein Beispiel von vielen, das zeigt, warum wir mehr Gender-Medizin in Forschung und Anwendung brauchen.Endometriose ist eine gutartige, aber chronische Erkrankung, die bislang wenig Beachtung gefunden hat. Dabei ist jede zehnte Frau in Österreich von dieser schmerzhaften Erkrankung betroffen. Für diese und andere Erkrankungen fordern wir daher:

- ausreichend Kassenärzt*innen und Gender-Medizin in Forschung & Anwendung

- mehr Gynäkolog*innen mit Kassenverträgen in allen Bundesländern

- Ausbau der Primärversorgungszentren als kostenlose Therapieplätze für Kinder und Erwachsene, die an den Folgen der Pandemie leiden

- Ausbau der psychotherapeutischen Versorgung


2. Volle Transparenz bei Löhnen und Vermögen

Kann es sein, dass der Arbeitskollege, der genau den gleichen Job macht, mehr verdient? Einfach mehr verdient, obwohl er keine höhere Qualifikation hat? Sofern es sich nicht um einen Kollegen handelt, der offen von seinem Verdienst erzählt, bleibt die Antwort ungewiss. Denn über das Gehalt spricht man in Österreich immer noch nicht.

Unternehmen in der Pflicht

Ein kleines Land wie Island hat vorgezeigt, wie es gehen kann. Anfang 2019 ist in Island ein Gesetz beschlossen worden, das die Lohnunterschiede aus der Welt schaffen soll. Der sogenannte Equal Pay Act. Firmen ab 25 Mitarbeiter*innen müssen nachweisen, dass sie ihre Mitarbeiter*innen für gleichwertige Arbeit gleich bezahlen und alle drei Jahre hierfür ein Zertifikat erwerben. Ein Lohntransparenzgesetz würde nicht nur Licht ins Dunkel bringen, sondern die Frauen in Gehaltsverhandlungen stärken.


3. Ein Arbeitsmarktpaket für Frauen

Die frauendominierten Dienstleistungsbranchen waren aufgrund der Lockdowns besonders von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit besonders betroffen und Frauen in systemrelevanten Berufen sind an ihre psychischen und physischen Grenzen gegangen. Damit sie nicht als Verliererinnen der Krise über bleiben, braucht es ein umfassendes Arbeitsmarktpaket, das arbeitsmarktpolitische Angebote zur Bekämpfung von Frauenarbeitslosigkeit schafft. Dazu zählen Aus-, Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, die leistbar sind sowie der Ausbau von Frauenarbeitsstiftungen und Konjunkturprogramme, die Frauen in Beschäftigung halten und Frauen wieder zurück in Beschäftigung bringen.

Noch immer arbeiten fast 50 Prozent der Frauen Teilzeit, aber nur 10 Prozent Männer. Die Auswirkungen sind fatal. Ein langes Teilzeiteinkommen bedeutet geringeres Einkommen in der Berufsphase und führt letzten Endes vielfach zu Altersarmut

Altersarmut bekämpfen und Teilhabe im Alter sichern

Frauen bekommen 42 Prozent weniger Pension als Männer und sind stärker von Altersarmut betroffen als Männer. Und so sind Selbstbestimmung und Teilhabe an der Gesellschaft im Alter keine Selbstverständlichkeit. Es braucht dafür die notwendige finanzielle Grundlage.

Wohnen, Heizen und Produkte des täglichen Lebens dürfen kein Luxus sein

Die Energiepreise für Haushalte waren 2020 um 24,1 Prozent höher als ein Jahr davor. Mieten verteuerten sich von 2010 bis 2020 im Durchschnitt pro Quadratmeter um 44 Prozent. Es braucht jetzt dringend Maßnahmen gegen die Teuerung. Die SPÖ Frauen fordern eine Mietpreisobergrenze, befristete Halbierung der

Mehrwertsteuer auf Strom und Gas, einen einmaligen Winterzuschuss von 300 Euro für Haushalte mit niedrigem Einkommen, den Teuerungs-Hunderter für Pensionist*innen, sowie Schwerarbeitspension für Pflegekräfte und eine bessere Anrechnung der Karenzzeiten.


4. Verpflichtende Väterkarenz - wie die Ausnahme zur Regel werden kann.

Bei acht von zehn Paaren gehen Männer weder in Karenz noch beziehen sie Kinderbetreuungsgeld. Das muss sich rasch ändern! Es braucht gesetzliche Regelungen, damit die Väterkarenz steigt. So ist es sinnvoll, wenn ein fixer Teil der Karenz für Väter reserviert ist. Und zwar sowohl beim Geldbezug, als auch bei der Karenzzeit.

Väterkarenzen haben einen langfristigen Effekt auf die Arbeitsteilung, wenn sie mindestens vier bis sechs Monate dauern.


5. Eine Unterhaltsgarantie des Staates

In einem reichen Land wie Österreich gibt es sehr viele Kinder, die in Armut leben. Bei neun von zehn armutsgefährdeten Familien in Österreich fehlt es laut Volkshilfe während der Pandemie an Geld für Kleidung, Essen und Wohnen. Ganz abgesehen vom Geld für zusätzliche Ausgaben.

Wo bleibt die versprochene Unterhaltsgarantie?

Besonders schwer haben es Alleinerziehende und ihre Kinder. Ihre Lage hat sich in der Pandemie noch weiter verschärft. 94 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. Die SPÖ fordert seit langem eine Soforthilfe für Alleinerziehende. Dringend notwendig sind eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes und die längst versprochene Unterhaltsgarantie


07.03.2022

Die Weinviertler Fakten zum Frauentag

Bereits zum 18. Mal hat Nationalrätin Melanie Erasim am 7. März 2022 ein Pressegespräch zum int. Frauentag abgehalten – diesmal gemeinsam mit Bezirksfrauenvorsitzender Claudia Musil.


Für die Frauen als Systemerhalterinnen wird viel geklatscht – aber wenig bezahlt. Dabei sind

88 % der Pädagoginnen Frauen

83 des Reinigungspersonals

und in der Pflege bzw. der medizinischen Betreuung 80 % Frauen, sagt NR. Melanie Erasim.


Der Lohnunterschied ist nach wie vor sehr groß – Frauen verdienen immer noch fast 20 Prozent weniger im Jahr als Männer in gleichwertigen Jobs. „Daher muss eine Lohntransparenz her“, fordert Claudia Musil.

Frauen bekommen auch 42 % weniger Pension als Männer – daher sind sie stärker von Altersarmut betroffen. Deshalb muss die Frage der Kinderbetreuung praxisgerecht gelöst werden, damit auch Mütter ihrem Beruf nachgehen können – und letztlich auch eine vernünftige Pension bekommen.


NRin Melanie Erasim ergänzt: Im Weinviertel kommen Dinge dazu wie der Kassen-Ärztemangel – viele Menschen können sich Wahlärzte nicht leisten. In vielen Weinviertler Gemeinden fehlen praktische Ärzte, von den Fachärzten gar nicht zu reden.

Die Energie- und Benzinpreise steigen enorm, ebenso Heizkosten (hohe Inflation) – aber die Gehälter bleiben gleich (niedrig!). Das alles belastet Familien und vor allem alleinerziehende Frauen sehr.

Claudia Musil: „Wir fordern auch eine Unterhaltsgarantie des Staates, wenn Ex-Partner nicht für ihre Kinder zahlen. Das Problem darf nicht an den Frauen hängen bleiben.“


Die Frauenhäuser und andere Einrichtungen wie Frauenberatungsstellen kämpfen um jeden Cent, damit sie überhaupt weiterarbeiten können.


Beide unterstützten das 3G-KinderPROgramm der SPÖ-NÖ. Diese zielt letztlich auf einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab einem Jahr ab – gratis, ganztägig, ganzjährig.

Private Betreuung für Unter-3-Jährige ist oft viel zu teuer.

NRin Melanie Erasim ergänzt: Die Väterkarenz wird viel zu wenig in Anspruch genommen. Nur 3,6 % der Karenzzeit wird von den Vätern in Anspruch genommen.“


Die wichtigsten Forderungen zum int. Frauentag 2022 noch einmal zusammengefasst:


1. Eine starke Gesundheitspolitik

Endometriose ist ein Beispiel von vielen, das zeigt, warum wir mehr Gender-Medizin in Forschung und Anwendung brauchen.Endometriose ist eine gutartige, aber chronische Erkrankung, die bislang wenig Beachtung gefunden hat. Dabei ist jede zehnte Frau in Österreich von dieser schmerzhaften Erkrankung betroffen. Für diese und andere Erkrankungen fordern wir daher:

- ausreichend Kassenärzt*innen und Gender-Medizin in Forschung & Anwendung

- mehr Gynäkolog*innen mit Kassenverträgen in allen Bundesländern

- Ausbau der Primärversorgungszentren als kostenlose Therapieplätze für Kinder und Erwachsene, die an den Folgen der Pandemie leiden

- Ausbau der psychotherapeutischen Versorgung


2. Volle Transparenz bei Löhnen und Vermögen

Kann es sein, dass der Arbeitskollege, der genau den gleichen Job macht, mehr verdient? Einfach mehr verdient, obwohl er keine höhere Qualifikation hat? Sofern es sich nicht um einen Kollegen handelt, der offen von seinem Verdienst erzählt, bleibt die Antwort ungewiss. Denn über das Gehalt spricht man in Österreich immer noch nicht.

Unternehmen in der Pflicht

Ein kleines Land wie Island hat vorgezeigt, wie es gehen kann. Anfang 2019 ist in Island ein Gesetz beschlossen worden, das die Lohnunterschiede aus der Welt schaffen soll. Der sogenannte Equal Pay Act. Firmen ab 25 Mitarbeiter*innen müssen nachweisen, dass sie ihre Mitarbeiter*innen für gleichwertige Arbeit gleich bezahlen und alle drei Jahre hierfür ein Zertifikat erwerben. Ein Lohntransparenzgesetz würde nicht nur Licht ins Dunkel bringen, sondern die Frauen in Gehaltsverhandlungen stärken.


3. Ein Arbeitsmarktpaket für Frauen

Die frauendominierten Dienstleistungsbranchen waren aufgrund der Lockdowns besonders von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit besonders betroffen und Frauen in systemrelevanten Berufen sind an ihre psychischen und physischen Grenzen gegangen. Damit sie nicht als Verliererinnen der Krise über bleiben, braucht es ein umfassendes Arbeitsmarktpaket, das arbeitsmarktpolitische Angebote zur Bekämpfung von Frauenarbeitslosigkeit schafft. Dazu zählen Aus-, Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, die leistbar sind sowie der Ausbau von Frauenarbeitsstiftungen und Konjunkturprogramme, die Frauen in Beschäftigung halten und Frauen wieder zurück in Beschäftigung bringen.

Noch immer arbeiten fast 50 Prozent der Frauen Teilzeit, aber nur 10 Prozent Männer. Die Auswirkungen sind fatal. Ein langes Teilzeiteinkommen bedeutet geringeres Einkommen in der Berufsphase und führt letzten Endes vielfach zu Altersarmut

Altersarmut bekämpfen und Teilhabe im Alter sichern

Frauen bekommen 42 Prozent weniger Pension als Männer und sind stärker von Altersarmut betroffen als Männer. Und so sind Selbstbestimmung und Teilhabe an der Gesellschaft im Alter keine Selbstverständlichkeit. Es braucht dafür die notwendige finanzielle Grundlage.

Wohnen, Heizen und Produkte des täglichen Lebens dürfen kein Luxus sein

Die Energiepreise für Haushalte waren 2020 um 24,1 Prozent höher als ein Jahr davor. Mieten verteuerten sich von 2010 bis 2020 im Durchschnitt pro Quadratmeter um 44 Prozent. Es braucht jetzt dringend Maßnahmen gegen die Teuerung. Die SPÖ Frauen fordern eine Mietpreisobergrenze, befristete Halbierung der

Mehrwertsteuer auf Strom und Gas, einen einmaligen Winterzuschuss von 300 Euro für Haushalte mit niedrigem Einkommen, den Teuerungs-Hunderter für Pensionist*innen, sowie Schwerarbeitspension für Pflegekräfte und eine bessere Anrechnung der Karenzzeiten.


4. Verpflichtende Väterkarenz - wie die Ausnahme zur Regel werden kann.

Bei acht von zehn Paaren gehen Männer weder in Karenz noch beziehen sie Kinderbetreuungsgeld. Das muss sich rasch ändern! Es braucht gesetzliche Regelungen, damit die Väterkarenz steigt. So ist es sinnvoll, wenn ein fixer Teil der Karenz für Väter reserviert ist. Und zwar sowohl beim Geldbezug, als auch bei der Karenzzeit.

Väterkarenzen haben einen langfristigen Effekt auf die Arbeitsteilung, wenn sie mindestens vier bis sechs Monate dauern.


5. Eine Unterhaltsgarantie des Staates

In einem reichen Land wie Österreich gibt es sehr viele Kinder, die in Armut leben. Bei neun von zehn armutsgefährdeten Familien in Österreich fehlt es laut Volkshilfe während der Pandemie an Geld für Kleidung, Essen und Wohnen. Ganz abgesehen vom Geld für zusätzliche Ausgaben.

Wo bleibt die versprochene Unterhaltsgarantie?

Besonders schwer haben es Alleinerziehende und ihre Kinder. Ihre Lage hat sich in der Pandemie noch weiter verschärft. 94 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. Die SPÖ fordert seit langem eine Soforthilfe für Alleinerziehende. Dringend notwendig sind eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes und die längst versprochene Unterhaltsgarantie


07.03.2022

Die Weinviertler Fakten zum Frauentag

Bereits zum 18. Mal hat Nationalrätin Melanie Erasim am 7. März 2022 ein Pressegespräch zum int. Frauentag abgehalten – diesmal gemeinsam mit Bezirksfrauenvorsitzender Claudia Musil.


Für die Frauen als Systemerhalterinnen wird viel geklatscht – aber wenig bezahlt. Dabei sind

88 % der Pädagoginnen Frauen

83 des Reinigungspersonals

und in der Pflege bzw. der medizinischen Betreuung 80 % Frauen, sagt NR. Melanie Erasim.


Der Lohnunterschied ist nach wie vor sehr groß – Frauen verdienen immer noch fast 20 Prozent weniger im Jahr als Männer in gleichwertigen Jobs. „Daher muss eine Lohntransparenz her“, fordert Claudia Musil.

Frauen bekommen auch 42 % weniger Pension als Männer – daher sind sie stärker von Altersarmut betroffen. Deshalb muss die Frage der Kinderbetreuung praxisgerecht gelöst werden, damit auch Mütter ihrem Beruf nachgehen können – und letztlich auch eine vernünftige Pension bekommen.


NRin Melanie Erasim ergänzt: Im Weinviertel kommen Dinge dazu wie der Kassen-Ärztemangel – viele Menschen können sich Wahlärzte nicht leisten. In vielen Weinviertler Gemeinden fehlen praktische Ärzte, von den Fachärzten gar nicht zu reden.

Die Energie- und Benzinpreise steigen enorm, ebenso Heizkosten (hohe Inflation) – aber die Gehälter bleiben gleich (niedrig!). Das alles belastet Familien und vor allem alleinerziehende Frauen sehr.

Claudia Musil: „Wir fordern auch eine Unterhaltsgarantie des Staates, wenn Ex-Partner nicht für ihre Kinder zahlen. Das Problem darf nicht an den Frauen hängen bleiben.“


Die Frauenhäuser und andere Einrichtungen wie Frauenberatungsstellen kämpfen um jeden Cent, damit sie überhaupt weiterarbeiten können.


Beide unterstützten das 3G-KinderPROgramm der SPÖ-NÖ. Diese zielt letztlich auf einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab einem Jahr ab – gratis, ganztägig, ganzjährig.

Private Betreuung für Unter-3-Jährige ist oft viel zu teuer.

NRin Melanie Erasim ergänzt: Die Väterkarenz wird viel zu wenig in Anspruch genommen. Nur 3,6 % der Karenzzeit wird von den Vätern in Anspruch genommen.“


Die wichtigsten Forderungen zum int. Frauentag 2022 noch einmal zusammengefasst:


1. Eine starke Gesundheitspolitik

Endometriose ist ein Beispiel von vielen, das zeigt, warum wir mehr Gender-Medizin in Forschung und Anwendung brauchen.Endometriose ist eine gutartige, aber chronische Erkrankung, die bislang wenig Beachtung gefunden hat. Dabei ist jede zehnte Frau in Österreich von dieser schmerzhaften Erkrankung betroffen. Für diese und andere Erkrankungen fordern wir daher:

- ausreichend Kassenärzt*innen und Gender-Medizin in Forschung & Anwendung

- mehr Gynäkolog*innen mit Kassenverträgen in allen Bundesländern

- Ausbau der Primärversorgungszentren als kostenlose Therapieplätze für Kinder und Erwachsene, die an den Folgen der Pandemie leiden

- Ausbau der psychotherapeutischen Versorgung


2. Volle Transparenz bei Löhnen und Vermögen

Kann es sein, dass der Arbeitskollege, der genau den gleichen Job macht, mehr verdient? Einfach mehr verdient, obwohl er keine höhere Qualifikation hat? Sofern es sich nicht um einen Kollegen handelt, der offen von seinem Verdienst erzählt, bleibt die Antwort ungewiss. Denn über das Gehalt spricht man in Österreich immer noch nicht.

Unternehmen in der Pflicht

Ein kleines Land wie Island hat vorgezeigt, wie es gehen kann. Anfang 2019 ist in Island ein Gesetz beschlossen worden, das die Lohnunterschiede aus der Welt schaffen soll. Der sogenannte Equal Pay Act. Firmen ab 25 Mitarbeiter*innen müssen nachweisen, dass sie ihre Mitarbeiter*innen für gleichwertige Arbeit gleich bezahlen und alle drei Jahre hierfür ein Zertifikat erwerben. Ein Lohntransparenzgesetz würde nicht nur Licht ins Dunkel bringen, sondern die Frauen in Gehaltsverhandlungen stärken.


3. Ein Arbeitsmarktpaket für Frauen

Die frauendominierten Dienstleistungsbranchen waren aufgrund der Lockdowns besonders von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit besonders betroffen und Frauen in systemrelevanten Berufen sind an ihre psychischen und physischen Grenzen gegangen. Damit sie nicht als Verliererinnen der Krise über bleiben, braucht es ein umfassendes Arbeitsmarktpaket, das arbeitsmarktpolitische Angebote zur Bekämpfung von Frauenarbeitslosigkeit schafft. Dazu zählen Aus-, Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, die leistbar sind sowie der Ausbau von Frauenarbeitsstiftungen und Konjunkturprogramme, die Frauen in Beschäftigung halten und Frauen wieder zurück in Beschäftigung bringen.

Noch immer arbeiten fast 50 Prozent der Frauen Teilzeit, aber nur 10 Prozent Männer. Die Auswirkungen sind fatal. Ein langes Teilzeiteinkommen bedeutet geringeres Einkommen in der Berufsphase und führt letzten Endes vielfach zu Altersarmut

Altersarmut bekämpfen und Teilhabe im Alter sichern

Frauen bekommen 42 Prozent weniger Pension als Männer und sind stärker von Altersarmut betroffen als Männer. Und so sind Selbstbestimmung und Teilhabe an der Gesellschaft im Alter keine Selbstverständlichkeit. Es braucht dafür die notwendige finanzielle Grundlage.

Wohnen, Heizen und Produkte des täglichen Lebens dürfen kein Luxus sein

Die Energiepreise für Haushalte waren 2020 um 24,1 Prozent höher als ein Jahr davor. Mieten verteuerten sich von 2010 bis 2020 im Durchschnitt pro Quadratmeter um 44 Prozent. Es braucht jetzt dringend Maßnahmen gegen die Teuerung. Die SPÖ Frauen fordern eine Mietpreisobergrenze, befristete Halbierung der

Mehrwertsteuer auf Strom und Gas, einen einmaligen Winterzuschuss von 300 Euro für Haushalte mit niedrigem Einkommen, den Teuerungs-Hunderter für Pensionist*innen, sowie Schwerarbeitspension für Pflegekräfte und eine bessere Anrechnung der Karenzzeiten.


4. Verpflichtende Väterkarenz - wie die Ausnahme zur Regel werden kann.

Bei acht von zehn Paaren gehen Männer weder in Karenz noch beziehen sie Kinderbetreuungsgeld. Das muss sich rasch ändern! Es braucht gesetzliche Regelungen, damit die Väterkarenz steigt. So ist es sinnvoll, wenn ein fixer Teil der Karenz für Väter reserviert ist. Und zwar sowohl beim Geldbezug, als auch bei der Karenzzeit.

Väterkarenzen haben einen langfristigen Effekt auf die Arbeitsteilung, wenn sie mindestens vier bis sechs Monate dauern.


5. Eine Unterhaltsgarantie des Staates

In einem reichen Land wie Österreich gibt es sehr viele Kinder, die in Armut leben. Bei neun von zehn armutsgefährdeten Familien in Österreich fehlt es laut Volkshilfe während der Pandemie an Geld für Kleidung, Essen und Wohnen. Ganz abgesehen vom Geld für zusätzliche Ausgaben.

Wo bleibt die versprochene Unterhaltsgarantie?

Besonders schwer haben es Alleinerziehende und ihre Kinder. Ihre Lage hat sich in der Pandemie noch weiter verschärft. 94 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. Die SPÖ fordert seit langem eine Soforthilfe für Alleinerziehende. Dringend notwendig sind eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes und die längst versprochene Unterhaltsgarantie


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